Roberts (2) Es ist Zeit für den Iran, sich vom Westen zu verabschieden


Paul Craig Roberts (2)
Allem Anschein nach standen die Verhandlungen des Obamaregimes mit dem Iran, an denen auch Russland beteiligt war, kurz davor, die erfundene Atomangelegenheit zu beenden. Ein Ende der Konfrontation ist für die zionistische israelische Regierung und deren neokonservative Agenten in Amerika inakzeptabel. Die republikanische Partei, die voll und ganz von der Israel-Lobby vereinnahmt ist, lud hastig Netanyahu, den verrückten Herrscher sowohl Israels als auch Amerikas, ein, schnell zu kommen, um dem von den Republikanern dominierten Kongress, den die unbekümmerten amerikanischen Wähler eingesetzt hatten, zu sagen, wie jede Annäherung an den Iran zu verhindern ist.
Nachdem er beobachtete, wie der von Israel kontrollierte republikanische Kongress, ein Haufen von Kriegstreibern, Schritte unternahm, um jede friedliche Lösung eines erfundenen Problems zu verhindern, schickte der iranische Anführer Seyyed Ali Khameini einen Brief an die Jugend des Westens, in dem er die Jugend des Westens auf die falsche Darstellung des Islam durch die Propagandisten des Westens hinwies.
Ich respektiere Khameinis Bemühung, die Jugend des Westens anzusprechen, um ihr zu helfen, die Realität des Islam von dem dämonisierten Bild zu unterscheiden, das von Politikern und Medien des Westens gezeichnet wird.
Die Frage ist: Welche Wirkung kann Khameini erzielen? Khameinis Stimme ist wichtig, aber sie ist leise im Vergleich zu den Lügnern und Propagandisten des Westens. Sogar ein wichtiger Vertreter eines dämonisierten Landes und einer dämonisierten Religion wie Khameini ist kaum vernehmbar in dem Propagandagetöse gegen Iran und Islam.
Mehr noch, geheime westliche Sonderorganisationen können terroristische Operationen im Namen des Islam ausführen, wie es möglicherweise mit 9/11, dem Bombenattentat beim Bostoner Marathon und Charlie Hebdo der Fall war. Der Welt wird gesagt, dass der Islam hinter diesen Attacken steckt, aber Experten bemerken, dass nie stichhältige Beweise vorgelegt werden. Nur offizielle Behauptungen, wie diejenigen, die sich dann als falsch herausstellten, über Massenvernichtungswaffen im Irak, Assads Einsatz von chemischen Waffen in Syrien, die falschen Anschuldigungen gegen Ghaddafi in Libyen und die falschen Anschuldigungen gegen Russland in der Ukraine. Die Macher dieser Propaganda haben viele Stimmen, und ihre Trompeten übertönen die Stimme des iranischen Anführers.
Statt an den Westen zu appellieren, muss sich der Iran vom Westen abwenden. Die historische Rolle des Westens ist vorbei.
Der Westen hat sich zu einem Polizeistaat entwickelt, in dem die Regierung nicht mehr länger dem Recht oder dem Volk gegenüber verantwortlich ist. Es gibt keine Arbeitsplätze für junge Menschen und kein sicheres Einkommen für die Alten. Der Westen ist in der Tat dabei, sich selbst auszuplündern. Man braucht nur zu sehen, was in Griechenland vor sich geht. Um die Profite der privaten Banken außerhalb Griechenlands zu garantieren, wurden den Menschen in Griechenland ihre Pensionen gekürzt, ihre Arbeitsplätze beschnitten, ihre sozialen Dienste eingeschränkt, und sie mussten ihr wertvolles öffentliches Eigentum zu Schleuderpreisen an private Käufer im Ausland verscherbeln. Dasselbe Plündern läuft zur Zeit in der Ukraine, und Italien, Spanien und Portugal haben das gleiche Schicksal vor sich.
In Amerika wird die gesamte Wirtschaftspolitik des Landes nur zum Vorteil des superreichen Einen Prozents betrieben.
Wenn wir J.R.R.Tolkiens Herr der Ringe als Metapher für den Westen hernehmen, dann ist der Westen Mordor und Washington ist Sauron.
Es ist sinnlos für den Iran, mit dem Westen in der Hoffnung zu verhandeln, Anerkennung zu gewinnen. Der Iran steht auf derselben Liste wie Saddam Hussein, Ghaddafi und Assad. Die einzige Möglichkeit für den Iran, vom Westen akzeptiert zu werden, besteht in seiner Zustimmung, ein amerikanischer Marionettenstaat zu sein. Der Verdacht bezüglich des Atomenergieprogramms des Iran ist eine erfundene Sache. Wäre es nicht das Atomthema, dann wäre es ein anderes erfundenes Thema, wie Waffen der Massenvernichtung, Einsatz von chemischen Waffen, Terrorismus und so weiter. Die Führung des Iran sollte verstehen, dass das wirkliche Problem in der Unabhängigkeit des Iran von Washingtons Außen- und Wirtschaftspolitik besteht. Washington kann nicht sagen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika einen Regimewechsel im Iran wollen, weil Washington einen Hampelstaat haben will, also gibt Washington vor, dass der Iran eine Gefahr darstellt, die bewältigt werden muss.
Wenn der Iran den dekadenten und korrupten Westen so sehr bewundert, dass er bereit ist, ein untertäniger Vasall zu sein, um die Akzeptanz des Westens zu bekommen, dann braucht der Iran nur zu kapitulieren und sich mit Washingtons Vorherrschaftspolitik zu arrangieren.
Wenn der Iran, eine der beiden ältesten Zivilisationen und Kulturen auf dem Planeten, seine Existenz weiterführen will, ohne unter die Herrschaft der „exzeptionellen“ Amerikaner zu kommen, dann muss der Iran sich vom Westen abwenden, sich zusammentun mit Russland, China, Indien und den anderen BRICS-Ländern, und absolut nichts mehr mit den Verbrechern des Westens zu tun haben. Es ist völlig unverständlich, warum eine Zivilisation, die so alt ist wie die iranische, irgendetwas im Westen sehen sollte, was es wert ist, damit verbunden zu sein.
Zu allererst sollte der Iran damit aufhören, andere Moslems zu bekämpfen, sogar die extremen, die den Propheten Mohammed verraten und den Islam beschmutzen. Der Iran sollte im Kampf gegen den Islamischen Staat nicht die Rolle des Söldners Washingtons spielen. Der Iran sollte niemals Washington dabei helfen, Moslems zu töten, auch keine irregeleiteten, die den Propheten verraten. Stattdessen sollte der Iran verstehen, dass der Islamische Staat, sogar wenn er eine Kreation Washingtons sein sollte, deswegen Erfolg hat, weil die muslimischen Völker es satt haben, vom Westen beherrscht zu werden, der den Zwiespalt zwischen Sunniten und Schiiten ausnutzt, um sie beide zu beherrschen.
Wenn der Islamische Staat eine Schöpfung des Westens ist, so sind es doch nicht die Moslems, die ihn unterstützen. Der Islamische Staat wird von Moslems unterstützt, weil die muslimischen Menschen die Nase voll haben und nicht mehr von Amerika, Großbritannien und den Franzosen beherrscht und ruiniert werden wollen.
Khameini sollte Amerika vergessen, wo das Böse sich festgesetzt hat, gegen das Khameini nichts unternehmen kann. Khameini sollte versuchen, die muslimischen Menschen zusammenzuführen und ihnen eine neue Richtung zu weisen.
Der Islam ist schwach, weil er nicht geeint ist. Seit Jahrhunderten haben Moslems, gespalten durch uralte politische Ansprüche, es ihren religiösen Differenzen gestattet, sie zu Spielbällen anderer Mächte zu machen. Es braucht Führung, um eine religiöse Spaltung zu reparieren, und das ist die Führung, die der Iran bereitzustellen versuchen sollte. Ein vereinigender Kompromiss unter den Moslems muss gefunden und geschlossen werden. An der Seite der Amerikaner gegen den Islamischen Staat zu kämpfen perpetuiert die Spaltung und besiegelt das Schicksal der muslimischen Völker als Kolonien des Westens.
Die Probleme, mit denen Moslems konfrontiert sind, sind vielleicht zu groß, als dass eine Führung sie bereinigen könnte. Die Moslems sind nicht nur durch ihre innere Spaltung heimgesucht, die muslimischen Populationen im Westen sind jetzt durch Propaganda in eine Lage gedrängt, dass ihre Anführer gezwungen sind, den Krieg gegen den Islamischen Staat und gegen den Iran zu unterstützen, um die muslimischen Gemeinschaften vor Pogromen zu schützen. Haben Geschichte und Propaganda Moslems für alle Zeiten zu einem kolonisierten Volk gemacht?
Aus dem Englichen: Klaus Madersbacher 
erschienen am 26. Januar 2015 auf Paul Craig Roberts Website
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Bücher von Paul Craig Roberts in deutscher Sprache:
Paul Craig Roberts - Amerikas Kriege(r)
Paul Craig Roberts: Wirtschaft am Abgrund
 
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