«Gerade was das Genehmigungssystem und die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in Süd-Afrika betrifft, so hatten wir niemals eine derartige Beschränkung der Bewegungsfreiheit, wie ich es für die Leute hier in der West Bank sehe», sagt die ANC-Parlamentsabgeordnete Nozizwe Madlala-Routledge. «Es gibt Gebiete, in denen Leute leben, die ihr ganzes Leben lang niemals Besuch erhalten, weil es unmöglich ist.»
Fatima Hassan, leitende Anwältin für Menschenrecht in Süd-Afrika sagte: «Die Auflage getrennter Straßen, [verschiedener Zulassungen] von Kraftfahrzeugen nach der Nationalität ihrer Fahrer, die Demütigung des Verfahrens der Gewährung einer Genehmigung, die ein Soldat jederzeit kontrollieren kann, und das Warten in langen Schlangen unter brennend heißer Sonne an Kontrollstationen, nur um die eigene Stadt zu betreten. Ich denke, das ist schlimmer als das, was wir während der Apartheid erlebten.
Ein prominentes Mitglied der Delegation, das nicht namentlich genannt werden wollte, erklärte, zwar sei Süd-Afrika während und nach der Apartheid ärmer als die palästinensischen Gebiete gewesen, aber die “tagtäglichen Entwürdigungen der die palästinensische Bevölkerung ausgeliefert ist, übersteigt bei weitem das des Apartheitregimes.» …
In Hebrons Haupstraße geriet die südafrikanische Delegation in einen Konflikt mit lokalen Siedlern, nachdem deren Chef über ein Megaphon die israelischen Reiseleiter der Delegation mit Beschimpfungen bombardiert hatte. Die Polizei verhaftete dann drei der Reiseleiter. Frau Madlala Routledge rief aus; «Das ist doch lächerlich! – Warum verhaften sie unsere Leiter und lassen den Mann mit dem Megaphon unbehelligt!?» …
Andrew Feinstein, ein ehemaligen ANC-Abgeordneter des Parlaments sagte, daß der Besuch in Yad Vashem «sehr bewegend» gewesen sei, weil seine Mutter eine Überlebende des Holocausts gewesen sei, die viele Mitglieder ihrer Familie verloren hatte. Um so mehr sei er geschockt, eine Menge von Filmen zu sehen, in denen Teenager palästinensische Kinder mißhandeln, die von der Schule kommen, und sie mit Steinen bewerfen. «Daß das», so Andrew Feinstein, «im Namen des Judentums geschenen sollte, empfinde ich als absolut verwerflich.» Gerade der Holocaust lehre uns doch mehr als alles andere, «daß wir uns beim Anblick von Unrecht niemals abwenden dürfen.»
...
Quelle: The Independent On Sunday
Übertragung: Salim Spohr
]]>
0 Response